Praxis für Homöopathie & systemische Psychotherapie

Seit über 15 Jahren in Bochum
Was ist Homöopathie?
Vom Wortbegriff bedeutet Homöo "ähnlich" oder "das Ähnliche", Pathie die "Krankheit" oder das "Leiden". Homöopathie ist also das dem Leiden ähnliche. Allöopathie ist das dem Leiden Unähnliche. Als Allöopathie bezeichnet der Homöopath sämtliche Therapieformen, die nicht der klassischen Homöopathie entsprechen. Also auch andere naturheilkundliche oder schulmedizinische Therapien.

Worin besteht der Unterschied zwischen Allöopathie und Homöopathie?
Der Allöopath sucht sich für jedes beschwerliche Symptom genau das Gegenteil bewirkende Mittel. Diese Mittel bewirken dann eine zügige palliative Hilfe das heißt es lindert die Beschwerden. Dies gibt dem Patienten das Gefühl nun bar jeder Erkrankung - also geheilt - zu sein. Zu Hahnemanns Zeiten gab es, zum Beispiel, starken Mohnsaft oder - auf die heutige Zeit übertragen - ein Schmerzmittel gegen Schmerzen aller Art, weil diese Arznei diese Empfindung schnell betäubt. Auch gab es Mohnsaft bei Schlaflosigkeit, weil dieser einen betäubenden Schlaf hervorruft. Heute geschieht dies mit vielerlei chemischen Arzneien. Bei Verstopfung gibt er eine Laxans (Abführmittel) usw.

Hahnemann beschreibt diese Art der Medizin als zu einzelsymptom-bezogen und einseitig. Sie erfasst den Kranken nicht in seiner Gesamtheit und somit kann der Erfolg nur bruchstückhaft und vorübergehend sein. Eine große Gefahr besteht darin, dass die anfangs beschwichtigten Symptome nach einer kurzen Erleichterung jederzeit und ohne Ausnahme in verstärktem Maße wieder auftreten kann

Beispielhaft dafür wäre: Neurodermitis, dann spastische Bronchitis, dann Verhaltensauffälligkeiten auf der Gemütsebene. Noch nie wurden bedeutende Symptome einer chron. Erkrankung durch solch eine symptomlindernde, palliative Behandlung für immer ausgemerzt. In der Regel kommen sie nach kurzer Zeit zurück, um sich womöglich zu verschlimmern. Dosissteigerung und Nebenwirkungen sind nicht zu vermeiden.

Ziel der Homöopathie ist es sanft, schnell, gewiss und vor allem dauerhaften Heilkunst.

Was meint schon Hahnemann mit sanft, schnell, gewiss und dauerhaft?
SANFT

Hahnemann sah die Ursache jeglicher Erkrankung in einer Störung der Lebensenergie. Folglich müssten Erkrankungen auch mit einer energetischen Arznei behandelt werden. Noch präziser: Nicht die Erkrankung ist zu behandeln, sondern die geschwächte Lebensenergie ist zu behandeln bzw. zu stärken. Ist die Lebensenergie stark, kann der Organismus normalen krankmachenden Einflüssen selbst erfolgreich entgegentreten. Der Körper verfügt, bei stabiler Lebensenergie über genügend Mechanismen um Krankheitserreger abzuwehren. Nur bei geschwächter Lebensenergie kommt es zu äußerlich wahrnehmbaren Symptomen, sei es im psychischen Bereich oder auf der körperlichen Ebene. Diese Beschwerden sind also das äußere Bild der energetischen Schwäche. Der Schwächung der Lebensenergie ist, nach Hahnemann, jedoch nur durch eine energetische Arznei zu begegnen. Ein grobstoffliches Medikament würde nur zur ultimativen Schwächung der Lebensenergie und damit zu dauerhaften Krankheit und im schlimmsten Fall zum Tode führen. Sein Ziel war es jedoch dem Patienten, möglichst sanft, das heißt ohne ihm noch weitere und schlimmere Beschwerden zu verursachen, zu heilen. Dazu musste ein sehr sanftes, energetisches Heilmittel dienen. Diese sanften Arzneimittel entwickelte er in Form der D-, C-, und LM(Q)-Potenzen.

SCHNELL
Ein weiteres Ziel Hahnemanns war es, schnell zu heilen. Dies hat er mit seiner Heilkunst wenigstens im Bereich der akuten Erkrankungen erreicht. Bei richtiger Mittelwahl kann es zu so genannten Sekundenphänomenen kommen, d.h., dass die Wirkung innerhalb von kürzester Zeit spür- bzw. sichtbar eintritt. Die Regel ist eine schnelle Besserung der Befindlichkeit nach Mittelverabreichung. Die Zeit der Auswirkung ist je nach Krankheitssituation unterschiedlich. Bei schwerem Krankheitsgeschehen ist unter Umständen eine Wiederholung der Arzneigabe erforderlich.

Bei den chron. Krankheiten ist schnell ein relativer Begriff. Ist ein Patient z.B. seit mehr als 10 Jahren an einer chronischen und damit für die Schulmedizin meist unheilbaren Krankheit erkrankt, ist eine Gesundung oder wesentlichen Besserung der Befindlichkeit schwieriger zu erreichen - jedoch nicht unmöglich. Bei korrekter Mittelwahl und Therapieverlauf sollte es in relativ kurzer Zeit (ca. 4-8 Wochen) zu einer Verbesserung des Allgemeinbefindens und evtl. zu einer Verringerung der Symptome kommen. Bei fortschreitender, konsequenter Behandlung und unter Berücksichtigung der allöopathischen Vorbehandlung wird der Patient zunehmend in Richtung Genesung schreiten. Ob eine vollständige Heilung möglich ist, hängt von vielen Einzelfaktoren ab und kann insofern auch nur für den speziellen Kranken beurteilt werden.

GEWISS
Lege artis, also nach dem Motto  Macht´s nach, aber macht´s genau nach , wirkt die Arznei in jedem Fall. Die Wissenschaft stellt die Reproduzierbarkeit einer Behandlung als Kriterium ganz oben an. Das heißt, um eine wissenschaftliche Studie (doppelblind) zu erstellen benötigt man folgende Rahmenbedingungen: 1) Eine Gruppe von Patienten die alle, ohne Unterschied unter der gleichen Erkrankung leiden. 2) Die einheitliche Diagnose. 3) Eine Hälfte der Gruppe bekommt ein ausgewähltes Medikament. 4) Eine Hälfte bekommt Placebos (Scheinarznei ohne Wirkung). Stellt sich dann heraus, dass das Medikament die gewünschte Wirkung erzielt hat, ist seine Wirkung bei jedem Patienten, der an dieser Erkrankung leidet, reproduzierbar. Die Wirksamkeit ist nachgewiesen.
v Diese Art der Reproduzierbarkeit kann die Homöopathie, aufgrund der Maxime der individuellen Behandlung eines jeden Individuums, nicht bieten. Hat ein Homöopath 20 Patienten mit der klinischen Diagnose  Migräne in Behandlung, so ist es nicht ungewöhnlich, dass jedem dieser Patienten ein anderes Arzneimittel zur Heilung verhilft. Homöopathie braucht einen anderen Ansatz. Nehmen wir die vollständige Krankengeschichte eines Patienten und geben sie 100 Homöopathen aus der Zeit Hahnemanns bis zu unseren Tagen, sollten 100% zum gleichen Arzneimittel kommen, so sie wirklich lege artis nach den Regeln Hahnemanns arbeiten.

DAUERHAFT
Die Hoffnung auf dauerhafte Heilung, gerade bei chronischen Erkrankungen, machte Hahnemann sein Leben lang zu schaffen. Sein unermüdlich arbeitender, auch sich selbst gegenüber kritischer Geist und Forscherdrang ließen ihn auch bei dieser Aufgabenstellung nicht scheitern. Er vermutete schon vor über 100 Jahren, dass wir nicht ohne Erbsünde auf die Welt kommen. Erbsünde ist ein großes Wort, das ich gewählt habe, weil die Bezeichnung dem damaligen Sprachgebrauch entsprang. Er bezeichnete das, was wir heute als genetische Disposition bezeichnen, als Miasma ( Erbsünde ), was soviel hieß wie Befleckung oder schädliche Ausdünstungen. Hahnemann selbst unterschied drei Miasmen voneinander: Die Psora, die Syphilie und die Sykosis. Er stellte die Theorie auf, dass bei den chronischen Siechtümern die Ursache nicht bei uns selbst zu suchen sei, sondern dass Schwächen, die uns durch die Erkrankungen unserer Vorfahren mit in die Wiege gelegt wurden, die eigentliche Ursache seien. Käme nun zu der ererbten Konstitution noch eine Schwächung der Lebensenergie hinzu, würde der Patient mit den dem Miasma eigenen Symptomen reagieren. D.h.: Ein durch das psorische Miasma geschwächter Patient würde sowohl auf psychischer als auch auf körperlicher Ebene mit einer anderen Symptomatik auf die gleiche Krankheit reagieren, als ein Patient, der durch das syphilitische Miasma vorbelastet ist. Bei der Psora sind Leitaspekte wie Mangel, Einschränkung, Hemmung und Störung der physiologischen Prozesse im Sinne von  weniger (Hypo) vordergründig. Auch ist eine Empfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen vorhanden, die die Lebenskraft stören können. Im weitesten Sinne kommt es hier zu funktionellen Störungen ohne Organschädigung. Typische Erscheinungen an der Haut sind Entzündungen, Juckreiz und Trockenheit. Bei der Syphillie sind die Leitaspekte andersartig. Hier finden wir Bösartigkeit, Destruktion und Entartung; Defekte im Sinne von Zelltod und Gewebszerfall. Dieses Miasma hat auch eine Affinität zur Haut, macht aber ein ganz anderes Bild als die Psora. Z.B. Tiefe Geschwüre mit gewebszerstörenden Eiterungen, die unter Umständen schnell zu einer Sepsis und somit zum Tod führen können, kommen vor. Auch die Sykose macht Symptome an der Haut. Hier finden wir jedoch ein  zuviel an Allem , eine Überproduktion (Hyper) Die sykotische Hauterkrankung kann sich z. B. durch Hautwucherungen (Warzen, große Narben etc) zeigen. Doch zurück zum eigentlichen Thema der dauerhaften Heilung. Hahnemann sagt, dass gerade chron. Erkrankungen nur zu heilen sind, wenn man zuerst die miasmatische Belastung des Patienten aufhebt. Das bedeutet, dass die akuten Symptome z. B. beim Heuschnupfen nicht den Ausschlag zur Mittelfindung geben, da sie in der Regel bei vielen Patienten gleich sind (Schnupfen, Entzündung der Augen und das turnusmäßige Auftreten in Frühjahr). Würde man einen Heuschnupfen nur nach diesen Symptomen behandeln, würde er zwar gelindert, käme aber im nächsten Frühjahr zurück. Behandelt man ihn hingegen antimiasmatisch, erreicht man eine dauerhafte Heilung ohne erneutes Auftreten in jedem Frühjahr und ohne dass aus dem Heuschupfen ein Asthma wird.

Die Denk- und Arbeitsweise des Homöopathen
Der Therapeut soll seine Sinne bemühen und das erkennen und einordnen, was ihm an Krankheitszeichen und Symptomen entgegen springt, das was der Kranke an Beschwerden äußert und was ihm Angehörige über Wesensveränderungen des Patienten berichten.

Dabei soll er sich nicht auf Mutmaßungen und Spekulationen einlassen. Basis der Mittelfindung ist immer noch  das nach außen reflektierende Bild des inneren Wesens der Krankheit, die wir Störung der Lebenskraft oder Lebensenergie nennen . Krankheit ist das vom Gesunden abweichende, auffällige Verhalten oder reagieren des Körpers.

Die erkennbaren Symptome und Veränderungen in ihrer Gesamtheit zeigen die wahre Gestalt der Erkrankung. Die erste Frage ist nun: Gibt es eine Ursache für den hier vorliegenden Krankheitsfall? Wenn ja, wird die Behebung der Ursache alleine schon eine deutliche Besserung des Leides bringen. Bei einer chronischen Bronchitis steht das Rauchen als Ursache an erster Stelle. Würde der Patient mit dem Rauchen aufhören, wäre schon ein großer Schritt in Richtung Heilung getan. Den Rest vollbringt dann die Homöopathie. Sollte keine Ursache zu ergründen sein, kann uns nur die Gesamtheit der Symptome unter Umständen in Verbindung mit dem zugrunde liegenden Miasma zur geeigneten Arznei führen. Die Gesamtheit der Symptome ergeben die homöopathische Diagnose und damit die homöopathische Arznei.

Wann entsteht das, was wir Krankheit nennen?
Damit Krankheit entsteht bedarf es immer einer geschwächten Lebenskraft und einem Auslöser (Miasma, Viren, Bakterien, Stress etc.)

Ist die Lebensenergie stark kann ihr/uns nichts etwas anhaben. Ist sie schwach reichen schon nasse Füße, Unterkühlung oder ein Virus und wir erkranken. Beispiel: 5-köpfige Familie + Windpocken. Das Kindergartenkind steckt sich mit den hochinfektiösen Viren an und bringt die Erkrankung nach Hause. Die Mutter fühlt sich nicht wohl in ihrer Rolle als Mutter und Hausfrau, sie ist überfordert, leidet unter Schlafmangel und versucht es allen Recht zu machen, nur sich selbst nicht. Schwester A. (Schulkind) schläft im gleichen Bett, ist ausgeglichen und fit. Bruder S. ist gerade in der Pubertät und mit nichts im Reinen. Der Vater bekommt von alledem nichts mit, geht voll in seinem Beruf und der Karriere auf, sieht im Spiel und Aktivitäten mit seinen Kindern eine schöne Ergänzung zum Arbeitsleben.

Wer steckt sich nun mit den Windpocken an: Die Mutter, weil ihre Lebensenergie durch ihren Stress geschwächt ist und der Bruder, weil Pubertät der pure Stress für Körper und Geist ist.

Hahnemann sagte schon, dass die Ursache der Krankheit nicht in chemischen oder mechanischen Veränderungen des Körpers oder in materiellen Krankheitsursachen zu finden ist, sondern das der Ursprung der Krankheit eine dynamische auf der geistigen Ebene zu suchenden Verstimmung der Lebensenergie ist. D.h. die Veränderungen, die sich ergeben oder das Virus, das einen Boden findet sich auszubreiten, ist schon ein Krankheitszeichen und nicht die Ursache. Folglich ist eine Erkrankung, welcher Art auch immer ein Ausdruck der geschwächten Lebenskraft. Nur wer in diesem Bereich eine Angriffsfläche bietet, erkrankt.

Wer oder was ist die Lebenskraft?
Wir Homöopathen gehen davon aus, dass die Lebenskraft, auch Dynamis genannt, das bestimmende Moment in unserem Körper darstellt, das die Körpervorgänge und Gefühle harmonisiert. Wenn die nicht materiell zu erfassende Dynamis in voller Kraft vorhanden ist, ist sie in der Lage, den Körper aber auch den Geist eines jeden Menschen zu harmonisieren und somit optimal arbeiten zu lassen. Ist der Organismus ohne Lebenskraft, ist er tot. Krank werden kann ein Mensch nur, wenn die Lebenskraft gestört oder vermindert ist. Kommt ein Mensch bei starker Lebenskraft mit einem schädlichen Einfluss in Kontakt, ist sein Organismus in der Lage selbstständig damit fertig zu werden. Für solche Fälle hat der Körper ein Notfall- oder Erste Hilfe-Programm. Heute würde man sagen, er hat ein starkes Immunsystem. Ist die Dynamis aber gestört, wird der Körper nicht mehr mit schädlichen Einflüssen fertig. Er wird krank und funktioniert nicht mehr regelgerecht. Diese Auswirkungen nimmt der Patient als Symptome war. Das heißt alleine die geschwächte Lebensenergie bringt das was wir Krankheit nennen hervor. Hahnemanns erste Schlussfolgerung daraus war, dass man nur durch Kräftigung der Lebensenergie Gesundheit wieder herstellen kann. Die zweite, dass dies durch ein energetisches und nicht wie üblich materielles Arzneimittel geschehen müsse.

Das energetische Heilmittel
Um ein energetisches oder auch feinstoffliches Arzneimittel herzustellen bedarf es dem  homöopathischen Dreiklang. Dieser besteht aus:
1. Ähnlichkeitsregel
2. Arzneimittelprüfung am Gesunden
3. Potenzierung der Ursubstanz

Die Ähnlichkeitsregel
Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden  Similia similibus curentur . Am Beispiel des Wechselfiebers, welches Hahnemann in Siebenbürgen kennengelernt hatte, und durch seine Übersetzertätigkeit der Materia medica von Cullen, kam ihm die Idee der Ähnlichkeit zwischen Krankheit und Arznei. Es handelt sich hierbei um kein ganzheitliches Prinzip, denn schon griechische und römische Mediziner haben dies angedacht aber nicht zur Vollendung gebracht. Er machte seinen berühmten Chinarindenversuch mit dem Resultat, dass er, der nie an Wechselfieber erkrankt gewesen war, durch die Einnahme des damals gebräuchlichen Mittels (Chinarinde) genau die Symptome einer Wechselfiebererkrankung entwickelte. Setzte er das Mittel ab, verschwanden auch die Symptome wieder. Er erzeugte mit der Arzneimitteleinnahme eine sog. Kunstkrankheit. Wie genau sich bei Hahnemann die Idee entwickelte, dass ein Mittel an einem Gesunden Symptome hervorruft, also eine Art Kunstkrankheit entsteht, und dass dieses Mittel dann eine natürliche Krankheit, die identische Symptome macht, zu heilen in der Lage ist, ist nicht im Einzelnen nachvollziehbar. Ich denke, das ist das, was man als Geniestreich bezeichnet. Die Idee war geboren und er hat sie dann, da er ja Wissenschaftler war, immer wieder überprüft.

Die Arzneimittelprüfung
Man erzeugt bei einem gesunden Menschen durch die Gabe einer bestimmten Arznei Krankheitssymptome. Eine künstlich erzeugte Krankheit, sprich Kunstkrankheit, entsteht.

Ablauf einer Arzneimittelprüfung: Eine gewisse Anzahl von Probanden - die weitgehend gesund sein sollten, möglichst keine anderen Arzneimittel und Medikamente nehmen und tunlichst, wenigstens für die Zeit der Prüfung auf Genussmittel wie Kaffee oder Nikotin verzichten sollten, bekommen entweder das Arzneimittel oder ein Placebo. Die Probanden und auch der Prüfungsleiter wissen nicht um welches Arzneimittel es sich handelt oder welche Ergebnisse man erwartet. Wenn der Proband sich nun genau beobachtet, wird er - von der Arznei ausgelöst - Effekte an sich beobachten können. Diese werden notiert und aufgelistet. Eine qualifizierte Prüfung sollte in einem gewissen Zeitraum und nach den von Hahnemann festgeschriebenen Regeln ablaufen.

Die nach Abschluss der Prüfung gesammelten Daten aller Probanten werden ausgewertet und hierarchisiert. Die auf diese Weise erhaltene Gesamtheit der aufgetretenen Symptome bilden das Arzneimittelbild.

Die Dynamisation der Ursubstanz
Zu Beginn seiner Karriere verwendete Hahnemann genau wie seine Kollegen Urtinkturen. Diese hatten den großen Nachteil, dass man jemanden schnell vergiften konnte oder die Nebenwirkungen sehr massiv waren. Da Hahnemann sanft heilen wollte, war dies für ihn ein Punkt den es zu überarbeiten galt. Auch waren ihm die Urtinkturen zu  grobstofflich , er wollte eine energetische, geistliche Arznei für die energetische Ursache. Die Aufgabe war, die Dosis zu verringern und die Wirkung zu steigern. Dieses Prinzip wird bis heute beibehalten. Die Ursubstanzen werden mit sog. Trägersubstanzen in einem bestimmten Verhältnis gemischt (1:9/1:99) und in bestimmter Weise aufbereitet. Als Trägersubstanzen dienen Alkohol, destilliertes Wasser oder Milchzucker. Welche Trägersubstanz gewählt wird, hängt von der Ursubstanz ab. Es stehen Pulver, Tabletten, Tropfen oder Globuli zur Verfügung.

Was sind nun Potenzen?
Zur Verfügung stehen uns D, C + LM bzw. Q-Potenzen. D-Potenzen werden für die D1 in einem Mischungsverhältnis Ursubstanz/Trägersubstanz von 1:9 gemischt und durch 10 Schüttelschläge potenziert. C-Potenzen werden für die C1 im Verhältnis 1:99 gemischt und mit 100 Schüttelschlägen potenziert. Bei LM oder Q-Potenzen werden die Substanzen im Verhältnis 1:50.000 verdünnt, und 100 mal verschüttelt. Ausgangsbasis für Q + LM-Potenzen ist die C 3. Je niedriger die Potenz umso höher ist der Anteil der Ursubstanz. Je höher die Potenz desto energetischer wirkt die Arznei.